Straßenumbenennungen erfolgten erstens 1935 im Zuge des Anschlusses des Saargebiets an das nationalsozialistische „Dritte Reich“. Den Nationalsozialisten sollten sie zur symbolischen Machtdemonstration dienen. Insofern bildeten sie einen zentralen Bereich in der NS-Symbolpolitik und waren Teil der nationalsozialistischen Propaganda. So sollten beispielweise bisherige Straßennamen sozialdemokratischer Politiker abgeschafft werden. Straßen erhielten Namen von Personen des NS-Regimes oder andere nationalsozialistische oder nationalistische Bezüge. Eines der prominentesten Beispiele in Völklingen war die Umbenennung der Poststraße in Adolf-Hitler-Straße.
Zweitens erfolgten mit der Stadtwerdung Völklingens 1937 Umbenennungen von Straßen, deren Namen in den Gemeinden der ehemaligen Bürgermeisterei Völklingen doppelt vorhanden waren. So gab es noch Anfang 1937 sowohl in Völklingen als auch in Wehrden und Geislautern eine Adolf-Hitler-Straße.
Die folgenden Abbildungen zeigen ein Schreiben des Polizeipräsidenten in Saarbrücken zu einer „notwendigen“ Umbenennung der Friedrich-Ebert-Straße in Fürstenhausen, ein Gesuch zu Straßenumbenennungen durch den Reichskolonialbund, Gauverband Saarpfalz, sowie ein Schreiben des NSDAP-Ortsgruppenleiters Obervölklingen Gaffga zum Vorschlag von Straßenumbenennungen in Obervölklingen und Fenne.