Wie eine Dampfmaschine funktioniert, glauben wir inzwischen zu wissen. Auch wenn paradoxerweise das Wissen um ihre tatsächliche technische Beschaffenheit in der Bevölkerung wieder dort angekommen zu sein scheint, wo es um 1815 bereits war. Freilich mit einem entscheidenden Unterschied: Damals galt die Dampfkraft als unmittelbares Zukunftsmodell, heute nur mehr als technologische Antike. Heinrich Spoerl lässt 1933, also im besten Dampflokzeitalter, seinen Professor „Bömmel“ mit unverkennbar rheinischem Akzent deklamieren:

„Da stelle mehr uns janz dumm.
Und da sage mer so:
En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum,
der hat hinten un vorn e Loch.
Dat eine Loch, dat is de Feuerung.
Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“….

…„Und wenn die jroße schwarze Raum Räder hat, dann es et en Lokomotiv.“

Alles klar?

Wir Mythenjäger wollten den „jroße schwarze Raum“ erleben und zugleich für unsere Besucher erlebbar machen. Das bedeutete, zu unserem nicht geringen Schrecken, wer den „echten“ Dampfwagen erleben will, der muss ihn bauen!

Nun ist der Dampfwagen schon verschiedentlich „gebaut“ worden, als Modell in der Lehrwerkstatt, als Feierabendbastelei und als Funktionsmodell für das Heimatmuseum.

Der „jroße schwarze Raum“ bring´s in letzterem Fall immerhin auf stattliche 60 cm. Bei aller Funktionalität, die das Original bekanntlich nicht wirklich auszeichnete, bleiben uns die Modelle etwas ganz wesentliches schuldig, den Raumeindruck, die Anmutung der „großen Maschine“.