Im Jahr 1802 ordnete Napoleon, damals noch Konsul, die Errichtung von zwei Berg- und Hüttenschulen an, eine davon sollte im Saargebiet entstehen. Der Standort Geislautern erschien günstig, da eine Hütte, als auch eine Grube in der Nähe waren. Somit musste man sich nicht ausschließlich auf theoretische Lerninhalte beschränken. Der Auftrag der Ecole Pratique des Mines war es, durch Erforschen von neuen Arbeitsweisen, die Gruben und Hütten in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.

Berg- und Hüttenschule

Am 1. Januar 1807 nahm die Schule unter Leitung der beiden Direktoren, J. B. Duhamel (1807-1813) und L. Beaunier (1813-1815) die Arbeit auf. Beide waren Fachleute, Duhamel im Bereich Bergbau und Beaunier in der Hüttentechnik. 1808 begann man mit dem Bau des Schulgebäudes, geplant war ein zweistöckiger und dreiflügeliger Bau. Fertiggestellt wurde aufgrund der napoleonischen Kriege jedoch lediglich im Jahr 1810 der linke Flügel, der fortan umgangssprachlich das „Schloss“ genannt wurde. 1815 fiel das Saargebiet an Preußen, die Schule wurde nicht mehr weitergeführt. Das „Schloss“ überstand den 1870er Krieg, den ersten Weltkrieg und das Bombardement im Zweiten Weltkrieg.

Im März 1945 fiel die ehemalige Hüttenschule dann einem Brand zum Opfer, als die Amerikaner bereits in Geislautern waren. Der Duhamel Atlas oder Atlas des concessions du Terrain houillier de la Sarre par Beaunier et Calmelet, ingénieurs du Corps impérial des Mines ist die wichtigste und nachhaltigste Arbeit der Schule in dieser Zeit. Er ist heute ein wertvolles und historisches Dokument, da er Auskunft gibt über alle anfänglich des 19. Jahrhundert bekannten Kohlevorkommen und Konzessionsfelder. An die Berg- und Hüttenschule von 1807-1815 erinnert eine Gedenktafel am Schlossgarten. In der Nähe der ehemaligen Ecole Pratique des Mines sind heute zwei Schulen zu finden, das Warndtgymansium und die Schlossparkschule. Letztere hat sich bereit erklärt, die Mythenjäger bei ihrem Projekt zu unterstützen und den notwendigen Raum für das Reenactment bereitzustellen.
Ein Mythenjäger-Danke hierfür!