Die Geschichte des Fenner Hofes reicht bis in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg zurück. Der Herrschaftliche Hof, „die Fenn“ genannt lag auf der Gemarkung Fürstenhausen, zu ihm gehörten neben Hof und Meierei auch Wiesen, Acker und Gärten.

Im Jahre 1778 erwarben die Gebrüder Röchling von Saarbrücken (eine Seitenlinie der Eisenhüttenbesitzer) das Hofgut mit rund 300 Morgen Land für 5300 Gulden, ein detaillierter Kaufakt belegt dies. Die weiteren Spuren des Fenner Hofes greifen wir im Jahr 1840 auf, als Johann Jacob Huppert aus Güdingen im Jahr 1840 den Hof übernimmt, um dort Zuckerrüben anzubauen.

Schon damals war das Rübenkraut vor allem bei der ärmeren Bevölkerung ein beliebter Brotaufstrich. Ob das Rübenkraut an die Arbeiter verteilt oder bereits verkauft wurde, ist allerdings nicht überliefert.

Portrait Carl Huppert 1794 – 1863, Sammlung Faust

Historische Urkunde zum Fenner-Hof 11. Oktober 1857, Sammlung Faust

1884 kam der Fenner Hof in den Besitz der Tierarztwitwe Willach aus Luisenthal. Bei Übernahme war der Hof in sehr schlechtem Zustand, die Gebäude waren so verwahrlost, dass sie teilweise erneuert werden mussten. Die versumpften Felder und Wiesen wurden durch Gräben und Drainagerohre trocken gelegt, neue Ländereien kamen hinzu.

Durch den Verdienst des von der Witwe Willach eingestellten Wilhelm Drache, der mit viel Sachverstand die Äcker und Gärten vielseitig bepflanzte, blühte der Fenner Hof regelrecht wieder auf. Neben den gängigen Gemüsesorten und Kräutern wurden auch Beerenobst und Obstbäume gepflanzt.

Schulkinder durften damals für ein paar Pfennige bei der Obsternte helfen. Das Obst wurde dann in einem eigens für diesen Zweck eingerichteten Betrieb innerhalb des Hofes zu Marmelade gekocht. Auch Zuckerrüben wurden weiterhin angepflanzt, da sich der Boden hierfür besonders eignete.

Die Felder lagen dort, wo sich die ehemalige Raffi nerie Klarenthal und die Kokerei Fürstenhausen befand (heute im Bereich Wertstoffhof und Fischzuchtanlage). Die Zuckerrüben wurden dann zu Rübenkraut verarbeitet, welches erstmalig den Namen „Fenner Harz“ erhielt.