1901 trat der aus Koblenz stammende, 1875 geborene Thomas Adorff als Werkmeister und Kocher in den Fenner Hof ein, dessen Marmeladenfabrikation er 1905 als selbständiger Unternehmer übernahm.

Der Fenner Hof hatte mit dem Einzug der preußischen Grubenverwaltung als landwirtschaftliche Produktionsstätte ausgedient. Seither entstanden die Fenner Marmeladen im neuen Domizil an der Saarbrücker Straße.

Adorff brachte als gelernter Kaufmann das Unternehmen auf Erfolgskurs und expandierte rasch. Ein umfangreicher Fuhrpark einspänniger Kutschwagen versorgte die Abnehmer im ganzen Saargebiet und bis in den Hunsrück hinein. Mit rund 200, zumeist weiblichen Mitarbeitern produzierte der Betrieb einen Tagesausstoß von rund 1,5 to.

Die notwendigen Früchte bzw. Zuckerrüben stammten nach wie vor von Privatleuten aus dem Fenner Umland aber zunehmend auch vom Saarbrücker Eschberg und von entfernteren Anbaugebieten, möglicherweise wurden sie bereits mit der Eisenbahn transportiert.

Wenngleich das „Fenner-Harz“ eine wichtige Rolle spielte, war es doch ein Produkt unter vielen, einheitliche Gebinde waren noch unbekannt. Abgefüllt in traditionelle hölzerne Daubenfässer erreichte das Produkt die lokalen Wochenmärkte und Kolonialwarenhändler. Den Tontopf für die wöchentliche Familienportion brachte jeder Kunde selber mit.

„Wenn Ihr in der Schule nicht richtig lernt, müsst Ihr später in der Gutzjesfabrik arbeiten“
Liane Faust (Zeitzeugin)