Bereits zu einem frühen Zeitpunkt setzten sich der Windhorstbund, die Jugendorganisation der Zentrumspartei, aber auch die Zentrumspartei selbst seit Beginn der 1930er Jahre auf Versammlungen und Kundgebungen mit dem Nationalsozialismus und dessen Ideologie und Zielen auseinander. Am 18. November 1930 referierte der Völklinger Kaplan Simon Wagner zum Thema „Kann ein Katholik Nationalsozialist sein?“. Gegen solche Veranstaltungen wollte die NSDAP verstärkt propagandistisch und aktiv vorgehen. Dabei beabsichtigte sie, diese zu besuchen, um Gegenstimmung zu betreiben, bzw. Flugblattaktionen durchzuführen oder Gegenveranstaltungen zu organisieren.
Von einer besonders regen Werbetätigkeit der Nationalsozialisten, die persönliche Einladungen zu ihren Veranstaltungen auch an die Völklinger Geistlichkeit verschickten – wohl in der Hoffnung, diese für ihre Ideen gewinnen zu können – berichtet der Völklinger Volksfreund Ende Januar 1931. Die katholische Bewegung ließ sich von solchen Einschüchterungsversuchen zunächst nicht beirren. Im Rahmen des Kampfwochengedankens fand Mitte April 1931 eine öffentliche Veranstaltung unter dem Motto „Mit Christi Kreuz gegen Hakenkreuz und Sowjetstern“ statt.
Auf einer im Dezember 1931 abgehaltenen Veranstaltung des Windhorstbundes, bei der das Saarbrücker Bundesmitglied, der Studienassessor Reichert, sich in einem Referat mit der NSDAP auseinandersetzte waren auch Völklinger Nationalsozialisten zugegen.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich in den Einzelgemeinden des Verwaltungsbezirks vor 1933 relativ wenig bei parteipolitischen Veranstaltungen mit den Nationalsozialisten auseinandergesetzt wurde. Die linken Parteien im Bürgermeistereibezirk Völklingen gingen, wenn man den überlieferten Versammlungsberichten folgt, auf ihren Veranstaltungen relativ selten auf den Nationalsozialismus bzw. die Völklinger NSDAP ein. Vertreter der kommunistischen Partei besuchten allerdings regelmäßig, legal oder illegal, NSDAP Sprechabende oder Versammlungen, um sich bei den Diskussionsrunden zu Wort zu melden. Auf einer Gewerkschaft sversammlung im Dezember 1929 befasste sich der Gewerkschaftssekretär Albin Weiß in seinen Ausführungen vor ca. 300 Teilnehmern u.a. mit dem Einzug des Faschismus in Unternehmen. Max Braun, der im Vorfeld der Landesratswahlen 1932 als Redner auf einer SPD Versammlung in Geislautern auft rat, ging kurz auf die NSDAP ein.
Erst seit der Machtübertragung an Adolf Hitler im Januar 1933 und dem sich anbahnenden Saarabstimmungskampf wurden auf politischen Kundgebungen des linken Lagers vermehrt gegen Faschismus und Hitler agitiert. Auf einer SPD-Versammlung im Völklinger Bürgerbräu am 10. Dezember 1933 sagte das Völklinger Gemeinderatsmitglied Hugo Brück den braunen Mordbanditen und dem Hitlerterror den Kampf an.