Die Beseitigung der sichtbaren Spuren des Einsatzes ausländischer Arbeiter und Kriegsgefangener aus dem Stadtbild wurde unmittelbar nach Kriegsende in Angriff genommen. Bereits 1945 ging man daran, die Baracken der großen Lager, so zum Beispiel im Schulzenfeld, abzubauen und zu veräußern. Dies geschah auch deshalb, weil die Lager der RESW systematisch ausgeplündert worden waren, ganze Baracken samt Einrichtungen offenbar ohne Wissen des Unternehmens abgetragen wurden. Die ersten Baracken des Schulzenfeldlagers wurden im November 1945 abgebrochen, als eine Wohnbaracke vom Lager Schulzenfeld zum Mühlgewann versetzt wurde.

Auf dem großen ehemaligen Lagergelände des Lagers Schulzenfeld befanden sich Anfang des Jahres 1947 Schrebergärten. Allerdings war im Juni 1947 noch ein Betonmast in der Nähe der Gebäude der Firma Schwartz & Zinke zu sehen. Mit dem Bau der Georges-Thédrel-Siedlung, die 1948 fertiggestellt wurde, verschwanden sämtliche Spuren des größten Zwangsarbeiterlagers in Völklingen. Eine alte Wohnbaracke der Saardrahtwerke in Obervölklingen stand noch.

Die prekäre Situation in der Nachkriegszeit auf dem Völklinger Wohnungsmarkt veranlasste jedoch die Stadtverwaltung neben dem Abriss von Lagern auch zum Ausbau und zur Reparatur ehemaliger Militär- und Ausländerbaracken, in denen vor allem kinderreiche Familien untergebracht werden sollten. So war unter anderem beabsichtigt, das Barackenlager auf dem früheren Holzplatz der Saargrubenverwaltung in Fürstenhausen zu Notwohnungen umzufunktionieren, wozu im Februar 1946 eine erste Zuteilung von Baumaterialien erfolgte. Im Oktober 1945 wurden Schlackensteine für die Instandsetzung von Not-Wohnungen (früheres Gefangenenlager in Wehrden) in das ehemalige Lager Wuppermann in Wehrden gebracht. In den 1950er Jahren wurden noch teilweise ehemalige Baracken des städtischen Kriegsgefangenenlagers am Rotenhof für Wohnzwecke genutzt.

Reste von Barackenfundamenten des Lagers an der Thomasmühle waren noch 2010 zu sehen. Auch eine ehemalige Küchenbaracke existierte noch. Die Hallen Le Hoc I und II sowie die Halle Tacke lassen sich noch 1945 und 1947 auf dem Werksgelände finden. Baracken des Lagers Am Schlafh aus 2 waren ebenfalls um diese Zeit noch vorhanden.

Im Mai 1942 wurde auf dem Völklinger Waldfriedhof für die Beerdigung der während ihres Arbeitseinsatzes verstorbenen ausländischen Arbeitskräfte ein besonderes Feld (heute Gräberfeld der Vereinten Nationen genannt) angelegt, auf dem Verstorbene ohne Rücksicht auf deren Nationalitäten beigesetzt wurden. Anlass war der Tod des Arbeiters Nikolaj Simakow, der eigentlich Lehrer und am 15. Mai 1942 an einem Herzschlag verstorben war. Zu dieser Zeit wurden die Toten nicht nach Nationalitäten getrennt, sondern nebeneinander beerdigt. Gegen Kriegsende wurden die Verstorbenen offenbar in einem Massengrab ohne Einsargung der Leichen nicht vorschrift sgemäß bestattet. Beisetzungen wurden ab Dezember 1944 auch außerhalb des Waldfriedhofes vorgenommen.

Im Juli 1945 befanden sich dort 184 Gräber. Daneben gab es außerhalb des Waldfriedhofs an der nordwestlichen Ecke ein wahrscheinlich im Jahr 1943 von der Gestapo oder Wehrmacht angelegtes Feld für Ausländer, die wegen Vergehen zum Tode verurteilt worden sein sollen. Man vermutete, dass sich dort ca. 30 Gräber befanden. Als am 29. Januar 1946 die Ausgrabungen vorgenommen wurden, entdeckte man 26 Leichen, die auf dem Waldfriedhof beigesetzt wurden. Vermutlich handelte es sich um russische Kriegsgefangene. Im Juni und Juli des Jahres 1946 wurden auf Anordnung der französischen Militärregierung die verstreut liegenden Franzosen ausgegraben und in einer besonderen Abteilung nebeneinander beerdigt. Im westlichen Teil der Anlage befanden sich Gräber für russische Personen und das von der Stadt aufgestellte russische Totendenkmal aus dunklem Granit. Die Gräber standen unter städtischer Obhut und wurden zweimal im Jahr mit Blumen, unter anderem an Allerheiligen, geschmückt und auch sonst instandgehalten. Im Juli 1947 befanden sich insgesamt 253 Gräber auf dem Waldfriedhof.

Das 1946 errichtete Denkmal für die während des Zweiten Weltkriegs in Völklingen verstorbenen sowjetischen Staatsangehörigen, um 1957.
Das 1946 errichtete Denkmal für die während des Zweiten Weltkriegs in Völklingen verstorbenen sowjetischen Staatsangehörigen, um 1957.

In der Nachkriegszeit führte das Areal die Bezeichnung Gräberfeld der Vereinten Nationen. 1947 ist die Rede davon, dass 213 Russen, acht Polen, ein Tscheche, drei Holländer, fünf Jugoslawen und 22 Franzosen, summa summarum 252 Personen, beigesetzt waren. Die französischen Toten wurden zu einem bislang noch unbekannten Zeitpunkt in ihre Heimat überführt. 1950 wurden zumindest die letzten 25 französischen Gefallenen vom Ehrenfriedhof nach Frankreich überführt. 1957 erfolgte die Ausgrabung von elf italienischen Kriegstoten vom Ehrenfriedhof und deren Überführung nach Frankfurt-Westhausen auf einen dort befi ndlichen italienischen Ehrenfriedhof. Zur selben Zeit wurden drei italienische Kriegstote vom Waldfriedhof sowie zwei Italiener vom Ehrenfeld in Geislautern ausgegraben.

In dem 1964 von der Stadtverwaltung herausgegeben Verwaltungsbericht 1957-1963 wird von einer für 184 Tote angelegten Ehrenstätte für die während des letzten Krieges in Völklingen und Umgebung gestorbenen russischen Zivilinternierten und Gefallenen gesprochen, in deren Mitte ein von der Stadt Völklingen errichteter Gedenkstein stand. Planungen zur Umgestaltung des Ausländerfeldes dürften 1948 seitens der Verwaltung aufgenommen worden sein.

1949 erfolgte durch Beschluss der Baukommission die Neugestaltung des Ausländerfriedhofes, der vermutlich nun seine heutige terrassenartige Gestalt erhielt. Im gleichen Zuge wurden die bis dato verwendeten Holzkreuze auf den Friedhofsanlagen, die in einem schlechten Zustand waren, durch Granit-, Sammel- und Einzelsteine ersetzt. Auf dem Ausländerfriedhof sollten gemäß einem weiteren Baukommissionsbeschluss Gedenksteine errichtet werden. Später – ein genauer Zeitpunkt konnte noch nicht ermittelt werden – erfolgte eine Benennung des Ausländerfriedhofes in Ausländergrabfeld. Im Volksmund hieß die Anlage irrtümlicherweise auch Russenfriedhof. Im November 1986 wurde in einer Sitzung des Ortrates Völklingen die Umbenennung in Ausländergedenkstätte angeregt. 1988 war diese aber noch nicht erfolgt. Für 1991 konnte bisher der erste Beleg für den Namen Ausländergedenkstätte gefunden werden. Eine komplette Neugestaltung des Feldes wurde 1991/1992 vorgenommen, nachdem ein Sturmtief im Jahr 1990 Schäden verursacht hatte.

Die Ausländergedenkstätte auf dem Völklinger Waldfriedhof im Herbst 2017.
Die Ausländergedenkstätte auf dem Völklinger Waldfriedhof im Herbst 2017.

Das erwähnte Ehrenmal für die russischen Verstorbenen ging auf Initiative des russischen Gräberoffiziers, Oberleutnant Gormasin, zurück. Dieser war am 25. Juni 1945 in Völklingen gewesen, um bei Bürgermeister Ernst Kunkel über die Pflege der russischen Gräber vorzusprechen. Dabei äußerte Gormasin auch den Wunsch, einen Denkstein aufzustellen, wofür er bereits Skizze und Inschriftentext mitbrachte. Für die Finanzierung stellte er in Aussicht, dass die russische Regierung die Kosten übernehmen würde. In einer Mitteilung Kunkels an den Saarbrücker Landrat suchte er nach, ob dieser Stein mit der vorgegebenen Inschrift aufgestellt werden dürfte. Die Kosten für den Stein aus geschliffenem Granit beliefen sich nach einem Angebot der Firma Oskar Biegel auf 4.500 Reichsmark. Ende September 1945 wurde der Auftrag zur Herstellung und dem Aufstellen des Steins seitens der Stadtverwaltung erteilt. Die Fertigstellung des Vorhabens erfolgte im April 1946. Die Anbringung der deutschen Übersetzung der kyrillischen Inschrift auf dem Gedenkstein dürfte Ende der 1980er, Anfang der 1990er angebracht worden sein. Die Anfertigung war 1986 seitens des Ortsrates Völklingen vorgebracht worden.