Erstmals wird am 17. Juni 1931 von einer nationalsozialistischen Veranstaltung in Fürstenhausen (in der Gaststätte Knopp) berichtet. Diese Veranstaltung wurde möglicherweise noch durch die Völklinger Ortsgruppe organisiert, da nach Ende der Sitzung die anwesenden Landjäger die Teilnehmer bis über die Fürstenhauser-Brücke begleiteten, um Zusammenstöße mit Angehörigen der sozialdemokratischen und kommunistischen Partei zu vermeiden, die sich Zutritt zu der geschlossenen Mitgliederversammlung verschafft hatten, aber des Saales verwiesen worden waren. Erneut ist am 15. September 1931 in Fürstenhausen eine von rund 40 Personen besuchte Versammlung im Saale Sahner durch die NSDAP nachweisbar.

Der kommissarische Ortsgruppenleiter der NSDAP-Ortsgruppe Fürstenhausen, Rudolf Eich, meldet kurz vor den Kommunalwahlen eine Veranstaltung an.

Der kommissarische Ortsgruppenleiter der NSDAP-Ortsgruppe Fürstenhausen, Rudolf Eich, meldet kurz vor den Kommunalwahlen eine Veranstaltung an.

Spätestens im Herbst 1931 formierte sich im Bürgermeistereibezirk Völklingen eine zweite Ortsgruppe in Fürstenhausen. Wer der erste Ortsgruppenleiter in Fürstenhausen war, ist bislang unbekannt. Knapp ein Jahr später, kurz vor den Gemeinderatswahlen war der am Völklinger Realgymnasium eingesetzte Musiklehrer Rudolf Eich (Eintritt am 1. April 1932, Mitgliedsnummer 1.036.728) kommissarischer Ortsgruppenleiter. Ab 1933 scheint Eich dann die endgültige Bestätigung erhalten zu haben. Eich war von 1935 bis 1939 Kreiskulturwart der NSDAP Saarbrücken-Land und von 1941 bis 1943 Kreiswalter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB). Am 2. November 1937 wurde er zum ehrenamtlichen Beigeordneten der Stadt Völklingen berufen. Mitte des Jahres 1941 wurde er zum Leiter der Völklinger Kulturgemeinde bestimmt. Die Mitgliederstärke der Ortsgruppe Fürstenhausen lag Anfang 1933 bei etwa 25.

In den anderen Gemeinden des Bezirks (Wehrden und Geislautern) kam es indes noch zu keinen Ortsgruppenbildungen – eventuell waren dort aber schon Stützpunkte eingerichtet. Gegen Ende des ersten Quartals 1933 ist erstmals von einer Ortsgruppe der NSDAP in Wehrden die Rede, die nach Angaben der Parteipresse Mitte des Jahres regen Zulauf hatte. Wer die führenden Personen in Wehrden waren, erschließt sich aus dem Quellenmaterial nicht. Der dortige Ortsgruppenleiter war vermutlich Philipp Dörr. Im Juli 1933 lässt sich schließlich eine HJ Geislautern nachweisen, was die Existenz einer NSDAP-Ortsgruppe andeutet. Unklar ist allerdings, wer die Ortsgruppe anführte. In einem Bericht des Landjägeramtes Geislautern ist die Rede von einem Gauführer Thies. Darunter ist sicherlich der spätere als Ortsgruppenleiter der Deutschen Front auft retende Hans Thies (Eintritt in die NSDAP am 1. November 1932, Mitgliedsnummer 1.368.391) zu verstehen. Als Leiter der Ortsgruppe, deren Parteilokal offenbar die Gaststätte Peter Schuler war, käme auch der kommunale Förster Franz Bruttig in Betracht, der im August 1933 in einer kommunistischen Schrift als Faschistenhäuptling bezeichnet wurde.

Zum Ende des Jahres, wahrscheinlich im Oktober 1933, wurden auch in Obervölklingen und Fenne eigenständige Ortsgruppen gegründet. Die Obervölklinger Ortsgruppe wurde von Alfons Gaffga (Eintritt in die NSDAP am 28. April 1933 / 1. Juni 1933) geleitet.