Mit dem kampflosen Einmarsch der US-Truppen im März 1945 in Völklingen änderte sich von einem auf den anderen Tag der Status der bis dahin in der deutschen Kriegswirtschaft eingesetzten zivilen und kriegsgefangenen ausländischen Arbeitskräfte. Sie wurden nun unter dem Sammelbegriff als Displaced Persons (DPs) geführt, also Menschen, die sich kriegsbedingt außerhalb ihrer Heimatländer aufhielten und ohne Hilfe nicht wieder zurückkehren konnten. Die Alliierten fanden 1945 als sie das Deutsche Reich besetzten in den späteren westlichen alliierten Zonen 6,5 Millionen DPs vor, deren Unterbringung, Verpflegung und Rückführung in ihre Ursprungsländer organisiert werden mussten. Im heutigen Saarland hielten sich bei Kriegsende im März rund 30.000 oder 70.000 Fremdarbeiter auf. Wie viele ausländische Arbeiter im Völklinger Stadtbezirk am Morgen des 20. März 1945 angetroffen wurden, ist nicht überliefert.
Auch in Völklingen machte sich die amerikanische Militärverwaltung umgehend an die Erfassung der sich in Völklingen aufhaltenden ausländischen Bevölkerung,
welche sich bis zum 22. März auf dem Rathaus vorzustellen hatte. Um ferner einen Überblick über die zu bewerkstelligende Versorgung der Bevölkerung zu erhalten, wurde als eine der ersten Maßnahmen der Amerikaner angeordnet, dass sich neben allen lebensmittelkartenberechtigten Personen auch die Ausländer auf der Völklinger Stadtsparkasse zu melden hatten. Durch dieses Vorgehen dürfte den Amerikanern die Ermittlung sämtlicher ausländischer Personen geglückt sein, wollten diese doch sicherlich bei der Zuteilung von Nahrung berücksichtigt werden.
Über genaue Zahlen von DPs in Völklingen liegen bislang keine Angaben vor, doch befanden sich Ukrainer, Serben und vor allem Russen in der Stadt an der Saar. Knapp 14 Tage nach der Besetzung Völklingens hielten sich noch ausländische Personen, in der Mehrzahl wohl sowjetische Staatsbürger, im Stadtgebiet auf, die überwiegend im Schlafhaus der RESW untergekommen waren. Auf eine Anordnung der amerikanischen Militärverwaltung hin musste das Schlafhaus jedoch geräumt werden, weswegen sich die Abteilung Verpflegung der Hütte am 6. April 1945 an die Stadtverwaltung wandte, um bei der Verlegung der Russen in die von den Amerikanern eingerichteten großen Russen-Läger in Saarbrücken und Lebach, wo diese mit amerikanischer Hilfe bestens versorgt wurden, städtische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dabei sollte bereits vor dem Transport der ausländischen Arbeiter in die beiden genannten Auffanglager eine Umquartierung in die Hindenburgschule vorgenommen werden. Wie viele Lager für die Aufnahme der DPs in Völklingen eingerichtet und vorgesehen waren, ist nicht klar. Mit der Aufsicht über die Läger und Lazarette der „displaced persons“ betraute der erste amerikanische Stadtkommandant, Captain Arthur F. Thompson jr., den ehemaligen Röchlingangestellten Friedrich Wilhelm Schäfer. Dem in Diensten der RESW stehenden Arzt Paul Grouven wurde durch die Völklinger Stadtverwaltung im April 1945 der Betrieb des Krankenhauses übertragen, wo er für die Betreuung kranker Ausländer eine eigene Abteilung einrichtete.
In den ersten Monaten nach der Besetzung der Stadt kam es vermehrt zu Plünderungen sowie Garten- und Felddiebstählen. Diese Vergehen wurden meist ehemaligen Fremdarbeitern, vor allem sowjetischen Staatsbürgern, unterstellt. Die Plünderungen wurden stellenweise durch die amerikanischen Soldaten geduldet, die gemeinsam mit den ehemaligen ausländischen Arbeitern bewohnte Häuser aufsuchten, um Beschlagnahmungen, zum Beispiel von Radiogeräten, Kartoffeln und in einem Fall sogar von Wein und Schnaps, vorzunehmen. Mit dem Abtransport eines Großteils der Ausländer ging die Anzahl der Plünderungs- und Diebstahlsfälle offenbar zurück.
Am 20. Juni 1945 erging eine Verfügung des amerikanischen Oberbefehlshabers, dass sämtliche russische DPs und Kriegsgefangenen vor einer Repatriierung stünden und sich daher zu Sammelpunkten, die in Homburg, Kaiserlautern, Neustadt und Lebach eingerichtet werden sollten, zu begeben hatten, wo von einer sowjetischen Rückführungskommission deren Ansprüche auf eine Rückführung geprüft werden sollten.
Ende Mai 1945 wird berichtet, dass sich noch 57 Russinnen und Russen in Völklingen aufhielten. Noch Mitte Juli meldete der durch die Militärverwaltung eingesetzte Völklinger Bürgermeister Ernst Kunkel, dass sich weiterhin 60 Russen in Völklingen befänden und Wohnungen besetzten. Die Verwaltung versuchte, so gut es ging, die noch anwesenden Ausländer zu versorgen, wie Ausgaben für die Lieferung von 286 kg Brot am 12. Juni 1945 zeigen. Neben dem Schlafhaus und der Hindenburgschule wurden ehemalige polnische und russische Zwangsarbeiter von April bis September 1945 im ehemaligen NSV-Kindergarten am Mühlgewann einquartiert. Eine seit dem 4. Dezember 1945 in Völklingen wohnhafte russische Staatsangehörige musste am 31. Mai 1946 im Finanzamtsgebäude in Saarbrücken vorsprechen, um sich registrieren zu lassen und einen Marschbefehl nach Idar-Oberstein, Sitz der russischen Mission für Heimschaffung, ausgehändigt zu bekommen.